Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Mit einem Stahlstich - S. 605

1836 - Stuttgart : Belser
Rom und Karthago. 605 bloße Rüstung für Friedensbruch, und erpreßte ausser der Verzichtleistung auf Sardinien als Kriegskostenersatz die Summe von 1200 Talenten. Gelegentlich wurde auch Korsika besetzt. Der Ruhm, welchen Hamilkar als Ret- ter Karthagos erntete, war ein Stachel in der Brust des Hanno: gestützt auf Aristokraten und Klubbs, rastete er nicht, Jenen als den Mann zu verfolgen, durch dessen Schuld Sicilien und in Folge davon auch Sardinien sammt Korsika verscherzt worden sey. Der Angeklagte schuf sich durch-alle ihm zu Gebot stehenden Mittel unter Soldaten und Volk eine Parthei, mit deren Hülfe er auf kurze Zeit das Oberfeldherrnamt in ganz Afrika er- rang, und diese hohe Vollmacht gebrauchte er dann, um ohne Ermächtigung von Seiten des Senats einen weitaus- sehenden Eroberungskrieg auf dem Fcstlande zu beginnen, und so nicht nur dem Vaterlande die erlittnen Verluste mit Gewinn zu ersetzen, sondern auch sich selbst durch die Beute fortwährend einen bestochneu Anhang zu sichern. Er segelte nach Cadiz, und drang, obgleich die Spanier verzweifelten Widerstand leisteten, unaufhaltsam ins Jnure des Landes. Nachdem er 229 in einer Schlacht wider die Vettoncn gefallen war, erzwang das Heer^und die Volksparthei seinem Schwiegersöhne Hasdrubal die Nachfolge. Dieser gründete den schnell emporblühenden Waffen- und Stapelplatz Neukarthago, welcher jetzt noch den Namen Cartagena trägt, dehnte die Grenzen der panischen Herrschaft bis an den Ebro aus, und herrschte, von Allen verehrt und geliebt, wie ein selbstständiger Fürst über die Besiegten. Gerne vernahm man daher zu Rom das Hülfegesuch ver aus Zacynthus stammenden Saguntiner, sowie andrer Griechenkolouien innerhalb Spaniens. Der punische Senat genehmigte einen Ver- trag, kraft, dessen jede Ucberschreitung des Ebro und je- der Angriff auf eine solche Kolonie, insonderheit auf

2. Mit einem Stahlstich - S. 187

1836 - Stuttgart : Belser
Verfall des merowîligischen Herrscherstamms rc. 187 Wort allein zum König erklärte, setzten sie der Tyrannei des Major Domus ein Ziel, und riefen Childerich von Auster zum Könige aus. Mit Hülfe Wulfvalds überwältigten sie Ebruins Parthei, und schickten ihn als Mönch nach Luxovium, Theuderich nach St. Denys. Aber nicht lange blieb der übermüthige Childerich Kö- nig: schon 673 ward er ermordet, und Wulfoald floh nach Auster. Einer der Mörder, Herzog B o d i l o, führte Theuderich auf den königlichen Stuhl und wählte auf den Nath des von Childerich verbannten heiligen Le odegar, Bischoffs von Autnn, Leu da fins, den Sohn des Erchinvald, zum Major Domus von Neu- strieu und Burgund. Allein auch Ebruin verließ fein Kloster, zog seine Freunde an sich, überfiel und schlug Theuderichs Anhang, erbeutete den königlichen Schatz, verfolgte Lendesius nach Criscecum und ließ ihn hier mein- eidig ermorden. Nun verbreitete er das Gerücht von Theuderichs Tode, und stellte einen vorgeblichen Sohn Chlotars Hi. Chlodwig als König auf. Da jedoch bald bekannt wurde, daß Theu der ich noch lebe, Chlod- wig aber nicht Chlotars Iii. Sohn sey, söhnte er sich mit Theuderich aus, und durch Furcht oder Hoffnung der Leudes wurde er zum zweitenmal^ Major Domus von Neustrien und Burgund. Seine zweite Verwaltung glich übrigens der ersten: er wüthete als Tyrann gegen alle seine Feinde, insonderheit wurde Lavdegar, Bi- schvff von Autnn, von ihm schändlich gemartert und hin- gerichtet. In Austrien hatte indessen Wulfoald, Siegberts Sohn, D a g o b e r t Ii., nach 17jähriger Verbannung aus Irland zurückgerufen. Gegen sie zieht jetzt Ebruin, schlägt sie bei Lang res, und kurz darauf werden Wul-

3. Mit einem Stahlstich - S. 423

1836 - Stuttgart : Belser
Die Zeit der Karolinger. 423 Großen nur um der beigcgebnen Ruthe willen Rücksicht bewiesen hatten, sank nunmehr zu gänzlicher Bedeutungs- losigkeit herab. Er theiltc folgendermaßen: den ältesten Sohn Lothar ernannte er zum Mitkaiscr und Nachfol- ger, und Italien, als Sitz des Kaiserthums, sollte seine und Lothars Hoheit anerkennen; Aquitanien mit ei- nigen Strichen von Burgund erhielt der zweite Sohn Pippin; Bajoarien, als Kern der fränkischen Herr- schaft über die slavischen Völker im Osten, wurde dem dritten Sohne Ludwig zugetheilt. Der Keim zu fort- dauernden unvermeidlichen Unruhen war durch diesen ganz unbedachtsamen Schritt gelegt. Lothar wollte nicht vergeblich den Kaisernamen führen, und bald sah der Vater, wie ein Theit feiner Fidelcs sich auf die Seite des rüstigern Sohnes neigte. Dabei ertrugen die jünger« Sohne nur mit Unwillen die Herabwürdigung unter den ältern Bruder. Und um den erwähnten Man- gel an Umsicht vollends in ein helles Licht zu setzen, hatte er Bernhards, des Königs von Italien, mit keinem Worte in der Thcilung gedacht. Ermuthigt durch mehrere der angesehensten Großen aus Italien und Fran- kenland, welche nicht zur Hofparthei gehörten, traf da- her Bernhard Anstalten, sich zu behaupten. Aber Ludwig, geschreckt durch die Nachrichten Suppos, des Grafen von Bri.ren, und Rotalds, des Bischoffs von Verona, sammelte ein großes Heer in Frankreich und Deutschland, ehe Bernhard noch gehörig gerüstet war, und diesem blieb, da ihn die treulosen Jtaliäner verließen, nichts Andres übrig, als sich zu ergeben. Dieß war der Hofparthei, an deren Spitze die Kaiserin stand, sehr willkommen. Ueber Bernhard und die vornehm- sten Theilnehmer seiner Plane wurde das Todesurtheil 26 *

4. Mit einem Stahlstich - S. 321

1837 - Stuttgart : Belser
Heinrich Iii. v. England «. Ludwig d. Heilige v. Frankreich. 321 und überwand am 4. Aug. 1264 bei Evesham den nach Wales zurückgedrängten Leicestcr, der zugleich mit der Schlacht das Leben verlor. Nun übernahm Heinrich die Negierung wieder, stellte 1267 durch Begnadigung seiner Gegner die Ruhe her, unterwarf 1268 auch den mit Leicestcr verbündeten Fürsten Llewellyn von Wales, und starb den 20. Nvv. 1270 im Frieden. Indes; hatte er eine wichtige Ausdehnung der Volksrechte anerkennen müssen. Das Parlament war von Anfang nur aus un- mittelbaren geistlichen und weltlichen Vasallen zusammen- gesetzt gewesen: wenn hin und wieder der Zustimmung des Volks gedacht wird, so ist dieß nicht von Mitglie- dern der Versammlung, sondern von Zuhörern zu verste- hen, welche die gefaßten Beschlüsse freudig anhörten; denn Städte und Flecken, obgleich im Laufe zweier Jahr, hunderte zu größerm Ansehen und, indem sie die Ar- muth geistlicher und weltlicher Herrn benützten, zum Rechte, ihre Obrigkeit zu wählen und sich selbst Gesetze zu geben, sowie zu manchem andern Privilegium durch Kauf gelangt, wurden gleichwohl, wenn sie nicht durch frei- willige Gaben den Erpressungen königlicher Kommissäre zuvorkamen, nicht selten mit harter Willkühr besteuert; die Ritter aber, welche man als Grafschaftsrepräseutan- tcn berief, galten ebenfalls nicht als Parlamentsglieder, sondern hatten blos die Geschäfte einer einzelnen Grafschaft zu betreiben, Beschwerden derselben dem Könige vorzutrageis und Steuern einzusammeln. Nur ausnahmsweise waren diese Letzter« auch zur Theilnahme an den Angelegenhei- ten des Reichs beigezogen worden: König Johann hatte 1213 vier aus jeder Grafschaft nach Oxford beschieden; Königin Eleonore und Richard von Kornwallis hatten, als Heinrich 1254 in der Gascvgne bedrängt war, je zwei durch die ansässigen Freien jeder Grafschaft wäh- len und um über eine Beisteuer zu berathen, zur Ver- sammlung nach Winchester kommen lassen; und 1261 hatte Leicestcr zum Parlament nach St. Albans je drei Ritter berufen, denen Heinrich bei einer kurzen Ver- Baucr's Ecsch. Iii. Bd. 21

5. Mit einem Stahlstich - S. 508

1837 - Stuttgart : Belser
508 Sechstes Hauptstück. welche der wohlgenährte Mann in seiner Herzensangst bewilligte; darauf wurden die Häuser der Steuereinneh- mer geplündert und diese selbst, wenn man sie fand, todt- geschtagen. Kaum beschloß im Frühjahre 1382 der Her- zog von Anjou Gewalt gegen Rouen, so-mußte vor dem tobenden Pvbcl in Paris der Schuldheiß und Bischoff fammt den vornehmsten Bürgern und Rathen des Königs die Flucht nehmen: die Freiheit wurde ausgerufen, das Rathhaus erstürmt, das Zeughaus geleert, Hugo Aubriot, früher Handclsvorsteher in Paris, welcher wegen Nicht- achtung der Universitätsprivilegicn gefangen saß, in Frei- heit gesetzt und aufgefvrdert, an die Spitze des Volks zu treten: er entwich bei Nacht zum Herzoge von Burgund, und nur um so zügelloser wüthete der Pvbcl mit Streit- kolben gegen die Steuereinnehmer, weßhalb die ganze Empörung die der Maillvtins oder Hämmerer heißt. Als jedoch der erste Sturm vorüber war, und der Gcneral- fürsprcchcr des Volks, des Mar cts, die.leute freund- lich ermahnte, nun tune zu halten und des Königs Gnade zu suchen, gieng Jedermann wieder seines Wegs. Karl Vi. zog mit Oheimen und wvhlgerlistetem Heere Adelicher ge- gen Rouen, bemächtigte sich eines Thors, ließ cs nebst einem Stücke der Mauer niedcrreissen, zog durch die Oeff- nnng ein, entwaffnet«: die Bürger, verurtheilte die An- führer zum Tode und ordnete den Steuereinzug. Als er gegen Paris kam, legten die obrigkeitlichen Personen der Stadt Fürbitte ein, und Karl bestand nur auf Be- strafung derjenigen, welche die Gefängnisse erbrochen hat- ten , und die trotz eines wiederholten Aufstands in der Seine ersäuft wurden. Eine nach Compicgne ausge- schriebne Versammlung städtischer Abgeordneten zeigte noch wenig Bereitwilligkeit, auf die Steuerforderungen des Hofs einzugehen. Da aber die reichern Bürger, welche stets vor einer Plünderung zitterten, den König nach Paris zu kommen baten; da der Pöbel durch nahe bei Paris ausgestelltes Kriegsvvlk, welches die Zufuhr abzu- schneiden drohte, in Schrecken gesetzt wurde, und da sich

6. Mit einem Stahlstich - S. 509

1837 - Stuttgart : Belser
Wickliffe und das Concil von Pisa. 509 der Hof gegen ein Geschenk von 100,000 Franken zu einer Amnestie verstand, so empfieng man Karl Vi. mit lautem Jubel in der Hauptstadt. 1383 zog sodann der Herzog von Anjou mit vielem Gclde ans der französischen Schatz- kammer nach Neapel, um als Adoptivsohn Johannas I. seine Ansprüche gegen Karl Iii. dnrchzusetzen, starb aber 1384, bevor er seinen Zweck erreicht hatte. Der nunmehr übermächtige Herzog von Burgund lenkte Karls Thätig- kcit gegen Flandern, wo wegen des Drucks der Abgaben ebenfalls Unruhen herrschten. Dreimal hatten die Städte ihres Grafen Ludwig Schulden bezahlt, und zum vierten- male wurden die Bürger von Brügge gewonnen; Gent aber empörte sich, und der von Philipp Arte velde, dem Sohne des Brauers, geleitete Aufstand nahm eine für den Grafen so bedenkliche Wendung, daß er bei sei- nem Eidam und voraussichtlichen Erben, Philipp von Burgund, um Hülfe nachsuchte. Ende Oktobers 1382 sammelte sich bei Artois das französische Heer, erzwang den Uebergang über den Lys, gewann unter Mitwirkung der Patricier und reicheren Bürger die Stadt Ypern, nahm Cassel, Thorout und andre Plätze ein und schlug am 27. Nvvbr. 1385 bei Rvvsbeke, wo der sehr fähige Artevclde umkam, die Flamänder aufs Haupt, so daß nur die Geuter mit englischer Hülfe den Widerstand fort- setzten. Karl Vi., entschlossen, den Sieg bei Novsbcke zu Unterdrückung des Aufruhrgeistes im eignen Lande zu benützen, zog in Schlachtordnung nach Paris, cntwaffnete die Bürger und ließ viele verhaften und hinrichten, vor Allen den Generaladvokatcn des Marets, einen redlichen Mann, der nur, um den ärgsten Greueln zu steuern, in Paris geblieben war, übrigens freie Reden geführt und mit dem Herzoge von Burgund sich verfeindet hatte. Minderschuldige durften zum Dvrthcile der Prinzen sich loskaufen. Ueberdicß schaffte der König das Amt des Bürgermeisters von Paris ab, setzte einen Schuldheissen, zog die Einkünfte des Rathhauses zur königlichen Kam- mer und führte die Abgaben, welche den Aufstand bewirkt

7. Mit einem Stahlstich - S. 456

1837 - Stuttgart : Belser
456 Fünftes Hauptstück. Von Geld und Truppen entblößt, rief der Regent die Stände zusammen, mußte sie aber, ohne seinen Zweck er- reicht zu haben, wieder entlassen, weil sie alles Ansehen und alle Gewalt an sich zu reissen drohten. Nun aber erzwang Stephan Marcel, Vorsteher der Kaufmann- schaft und als solcher Präsident des Schöffenkottcgiums zu Paris, durch Unruhen in der Hauptstadt eine neue Be- rufung der Stände, welche sofort einem Ausschüsse von 36 Personen die Negierung übertrugen und sich die Fä- higkeit beimaßen, künftig auch unberufen ihre Versamm- lungen zu eröffnen. Als der König durch Briefe derlei Beschlüsse für nichtig erklärte, fetzte Paris sich in Vcr- theidiguugsstand. Allein der Ausschuß führte die Regie- rung so schlecht, daß es bald viele Unzufriedne in Paris gab, und der Dauphin, welcher von den Ständen in Lan- guedoc Geldhülfe erhalten hatte, die Gegenparthci leicht hätte stürzen können, wäre nicht Karl der Böse von den Unzufriednen befreit und triumphirend nach Paris gebracht worden. Jetzt mußte ihm der Dauphin verzeihen und eine Menge von Artikeln zugestehen. Karl warb ein Heer, Marcel richtete eine Waffenbrüderschaft in Paris, von der jedoch die Universität sich ausschloß, und vergeb- lich suchte der Dauphin eine Gegenparthci unter dem Volke zu bilden: vor seinen Augen wurden die Marschälle von Champagne und der Normandie niedergestoßen, und er selbst mit seinen Leuten mußte, um sicher zu seyn, die rothe und blaue Mütze der Patrioten tragen. Zu glei- cher Zeit hausten Söldnerschaaren verheerend in ganz Frankreich, und als es dem Dauphin 1358 gelang, aus Paris zu entweichen und den Adel der Picardie, der Champagne und von Vcrmandois für sich zu gewinnen, wurde die Verwirrung nur um so größer. Denn wäh- rend die Gcgeuparthei Rüstungen machte, brach in Jsle de franee, in der Picardie, in Soissvnnois, in Bcauvoissis ein Bauernkrieg aus, der von schändlichen Grausamkeiten begleitet war. Die Bauern nannten ihre Verbindung Jacques Bonhomme oder die Jacquerie. Unter vielem

8. Mit einem Stahlstich - S. 524

1837 - Stuttgart : Belser
524 Sechstes Hauptstück. Tags in die City, rissen den Pöbel an sich, lärmten und wütheten. Der König mußte Zugeständnisse machen: jedes Kirchspiel erhielt eine besonders gcschricbne Ur- kunde, „daß fortan die Knechtschaft abgeschafft, der Grundzins auf 4 Pence vom Acre herabgesetzt, Kauf und Verkauf auf allen Märkten frei und für das Ver- gangne ein Generalpardon erthcilt scyn solle/' Allein damit waren Tyler und Straw nicht zufrieden: sie dran- gen mit 400 Mann in den Tower und ermordeten den Erzbischvff von Canterbury und andre hohe Beamte. Den andern Tag begegnete Tyler mit 20,000 Aufrüh- rern dem Könige, der nur mit 60 Begleitern durch Smithstcld ritt: drei Freiheitsbriefe waren dem Dema- gogen zugescndct worden, alle drei hatte er verworfen; sobald er daher Richard erblickte, ließ er seine Leute Halt machen und ritt auf den König zu: cs entspann sich ein Gespräch, Tyler spielte mit seinem Dolch und faßte endlich das Pferd des Königs beim Zügel, worauf ihm Lordmajor Walworth von London plötzlich das Schwert in den Hals stieß. Die Aufrührer spannten ihre Bo- gen; Richard sprengte auf sie zu und rief: „was thut ihr, meine Mannen? Tyler war ein Verräther: kommt mit mir, ich will euer Führer scyn." Unschlüssig und verwirrt folgten sie ihm; schnell eilten 1000 Gehar- nischte, welche der Lordmajor und Sir Robert Knowlcs gesammelt hatten, zckm Schutze des Königs herbei, und die Aufrührer flehten knieend um Gnade: Richard be- fahl ihnen heimzukehren, und sie'zerstreuten sich. Ebenso stellte der junge kriegerische Bischoff Heinrich S p c n- ser von Norwich in den Grafschaften Norfolk, Cam- bridge und Huntingdon die Ruhe wieder her, und bald sah sich der König an der Spitze von 40,000 Rittern und Knappen. Nun widerrief er die Frciheitsbricfe, und zahlreiche Hinrichtungen dämpften allenthalben den Geist der Widerspenstigkeit. Bnld nach Stillung des Aufruhrs veranstaltete -T h o m a 6 Arundel, der neue Primas von England, eine Synode zu London, welche

9. Mit einem Stahlstich - S. 562

1837 - Stuttgart : Belser
662 Siebentes Hanptstück. des Königs, den Namen der armagnacquischen er» hielt. Beiderseits rüstete man Krieg; auch der 1410 ge. schloßne Friede von Bicötre hob die Spannung nicht auf; vvrnämlich durch die Fleischerzunft, welcher Graf St. Pol als Statthalter von Paris zum Titel einer königlichen Miliz verhalf, machte Johann seinen Gegnern sich furcht, bar: Mord und Plünderung erfüllte die Hauptstadt, und Völker der Armagnacs sogen die Provinzen aus. Mit Erstaunen sah sich Karl, als er wieder einmal zur Be» sinnung kam, von lauter Anhängern der burgundischen Parthci umgeben; allein man wußte ihm das Benehmen der Prinzen so nachtheilig darzustellen, daß er selbst die Oriflamme zu St. Denys gegen sie erhob, und wenn vor Bourges ein Friede zu Stand kam, so geschah dieß aus Noth, wegen einreissender Seuchen und einer Verschwö. rung, die mitten im königlichen Heer entdeckt wurde. Erst, als dem Herzoge von Burgund ein Plan, den Kö- nig zu entführen, fehl schlug, gelangten die Armagnacs völlig ans Ruder, und bekämpften mit Glück ihren Geg. ncr. So tapfer Johann Arras vcrtheidigte, — bei wel- chem Anlasse zuerst der Feuerrohre gedacht wird, — so kam cs ihm doch nicht wenig zu Statten, daß die Gräfin von Hennegau und sein Bruder, Herzog Anton von Brabant, Frieden vermittelten; übrigens auch den Königlichen; denn wurde der Herzog aufs Aeusserste getrieben, so stand zu befürchten, daß er sich den Engländern in die Arme werfe, die nun erst wieder eine drohende Stellung einnahmen. Heinrich Iv. hatte auf dem angcmaßten Throne stets mit Unruhen zu kämpfen gehabt. Kaum hatte Heinrich Percy, genannt Hotspur oder Heißsporn, Sohn deö Grafen von Northumberland, den 14. September am Homiltonhill mit englischen Bogenschützen die Schotten besiegt, über welche seit 1590 Robert Iii. regierte, so trat er mit Owen Glendower, einem Abkömmlinge der Fürsten von Wales, in Verbindung und wollte Edmund, Len jungen Grafen de la Marche, Urenkel Herzog Lionels von Clarence, als den zunächst berechtigten Prinzen, auf

10. Mit einem Stahlstich - S. 587

1837 - Stuttgart : Belser
587 Slglsmund und das Conctt von Konstanz. gent von Schottland; denn der Thronerbe Jakob I. war auf einer Reise nach Frankreich den Engländern in die Hände gefallen. So schnell als möglich kehrte Heinrich mit 4000 Geharnischten und 24,000 Bogenschützen auf den Schauplatz des Kriegs zurück. Ihm folgte gegen ein Jahrgeld von 200 Pfund der schottische Graf Archibald Douglas, und der nun seit 16 Jahren gefangne Kö- nig Jakob gegen das Versprechen, 3 Monate nach der Rückkehr aus Frankreich sreigelassen zu werden: Heinrich glaubte, die in französischem Solde stehenden Schotten werden gegen ihren Landesherrn nicht fechten wollen, und ließ daher jeden derselben, der mit den Waffen in der Hand getroffen wurde, als Landcsverräther hinrichten. Doch schon war auch ihm sein Ziel gesteckt: nachdem er den Dauphin aus Chartres vertrieben und die Stadt Meaur erobert hatte, endete eine lang verheimlichte Krankheit den 31. August 22 zu Vincennes sein Leben, das nicht unwürdig war, durch den größten Dichter der englischen Nation, durch Shakespeare verherrlicht zu werden. Sigismund beschloß damals zur Unterdrückung des böhmischen Aufruhrs einen förmlichen Rcichökrieg, und schrieb daher eine Versammlung nach Regensburg aus, die aber, weit es Fürsten und Stände so wollten, in Nürnberg gehalten wurde. Da die alte Kricgsverfassung läugst darniederlag, und auch die Kriegskunst, seit man an den Schweitzern den Werth einer guten Fußmacht er- kannt hatte, und seit Einführung der Feuergewehre eine andre geworden war, so geschah der Antrag, jeder Reichsstand solle von seinem Einkommen ein Hundertstel als Kriegssteuer entrichten; allein die Reichsstädte, welche ihr Vermögen vor den raubgierigen Herrn nicht offenba- ren wollten, legten Widerspruch ein, und man kam auf ein altes Aufgebot zurück, mußte aber wegen eingctretner Veränderungen eine neue Matrikel oder Man ns liste entwerfen. Als oberster Feldherr wurde Friedrich von Brandenburg ausgestellt. Jndcß hatte sich der Reichstag so lange hinausgezogcn, daß im Jahr 22 kein
   bis 10 von 449 weiter»  »»
449 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 449 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 2
2 4
3 0
4 3
5 35
6 14
7 16
8 1
9 2
10 142
11 3
12 368
13 0
14 0
15 0
16 12
17 0
18 0
19 3
20 1
21 2
22 0
23 2
24 6
25 83
26 31
27 15
28 36
29 0
30 0
31 78
32 2
33 2
34 37
35 13
36 14
37 115
38 1
39 40
40 2
41 17
42 4
43 2
44 5
45 36
46 2
47 3
48 0
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 0
1 20
2 1
3 5
4 0
5 0
6 1
7 1
8 423
9 0
10 0
11 0
12 4
13 3
14 0
15 38
16 67
17 165
18 0
19 57
20 66
21 5
22 1
23 35
24 0
25 7
26 0
27 3
28 3
29 31
30 3
31 0
32 8
33 17
34 4
35 2
36 41
37 0
38 11
39 20
40 1
41 13
42 3
43 5
44 5
45 30
46 8
47 0
48 1
49 0
50 0
51 14
52 38
53 0
54 4
55 1
56 4
57 0
58 4
59 22
60 4
61 1
62 21
63 6
64 12
65 0
66 4
67 3
68 50
69 18
70 0
71 9
72 28
73 1
74 34
75 7
76 6
77 45
78 5
79 3
80 10
81 2
82 24
83 3
84 0
85 4
86 18
87 22
88 1
89 4
90 4
91 11
92 102
93 1
94 48
95 3
96 41
97 5
98 176
99 10

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 41
1 4
2 78
3 65
4 59
5 193
6 29
7 102
8 40
9 231
10 122
11 21
12 69
13 13
14 0
15 82
16 341
17 79
18 30
19 65
20 33
21 76
22 48
23 13
24 56
25 5
26 243
27 61
28 6
29 9
30 115
31 105
32 6
33 458
34 17
35 43
36 3
37 54
38 12
39 359
40 144
41 13
42 24
43 49
44 21
45 110
46 37
47 24
48 211
49 480
50 83
51 59
52 35
53 80
54 26
55 122
56 9
57 32
58 200
59 490
60 56
61 52
62 251
63 71
64 196
65 166
66 1
67 33
68 46
69 2
70 24
71 26
72 52
73 449
74 114
75 114
76 48
77 332
78 8
79 91
80 177
81 638
82 39
83 7
84 9
85 134
86 39
87 75
88 188
89 15
90 7
91 53
92 12
93 40
94 2
95 2
96 3
97 162
98 294
99 81
100 327
101 1
102 138
103 248
104 14
105 7
106 58
107 2
108 40
109 6
110 66
111 25
112 60
113 23
114 27
115 31
116 74
117 19
118 109
119 10
120 57
121 167
122 18
123 43
124 58
125 28
126 27
127 141
128 142
129 106
130 8
131 231
132 164
133 4
134 91
135 9
136 471
137 2
138 39
139 7
140 177
141 7
142 61
143 151
144 58
145 131
146 42
147 11
148 57
149 22
150 103
151 30
152 111
153 16
154 34
155 128
156 126
157 24
158 119
159 14
160 13
161 38
162 71
163 32
164 29
165 16
166 129
167 47
168 12
169 63
170 29
171 119
172 70
173 204
174 21
175 483
176 81
177 773
178 30
179 264
180 22
181 46
182 303
183 367
184 39
185 17
186 95
187 77
188 7
189 99
190 8
191 180
192 81
193 6
194 88
195 12
196 94
197 168
198 71
199 29